Einbecker Osterfeuer mit starkem Funkenflug – Glück für alle

Verfasst von Florian Effenberger am .

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Einbeck (sts). Eher kühl und etwas regnerisch war es an diesen Ostertagen: Das Einbecker Osterfeuer lockte dennoch wieder viele Besucher an. Der Ostersonntag blieb weitestgehend trocken, die Temperaturen lagen im einstelligen Bereich. Am Abend  nutzten die Einbecker in diesem Jahr das Osterfeuer oberhalb der Stadt, um sich an den Flammen zu wärmen. Vor Einbruch der Dunkelheit zogen Groß und Klein mit Fackeln zum Feuer. Dort waren die hohen Stämme vom THW bereits aufgestellt, innen war Grünschnitt eingelagert.

 

Die Kinder David Garus, David und Lisa-Marie Harwardt entzündeten mit Unterstützung der Feuerwehr gegen 19.45 Uhr Uhr das Feuer, und die rund acht Raummeter Holz brannten schnell lichterloh. Die Funken flogen in diesem Jahr wild in den nächtlichen Himmel, und so bildete sich diesmal eine Schneise bei den Zuschauern des Osterfeuers, um dem Funkenflug auszu­weichen. Die Feuerwehr löschte kleine Brandherde ab und hielt die umgebende Vegetation kalt. Groß und Klein hatten Spaß bei diesem österlichen Brauch, und sie genossen auch die Sicht ins Umland, wo ebenfalls die Osterfeuer loderten. Für die Sicherheit sorgte wieder die Einbecker Feuerwehr, der »Hasenjäger« für die Verpflegung der Osterfeuer-Besucher. Osterfeuer gehen auf vorchristliche Traditionen zurück und gehören in die Reihe der Feuer zum Austreiben des Winters.

 

Nach uraltem Brauch wird mit Osterfeuern der Frühling begrüßt. Osterfeuer werden nach Angaben des Braunschweiger Professors für Regionalgeschichte, Gerd Biegel, vor allem in Niedersachsen und Westfalen gepflegt. Die Menschen feierten damit ursprünglich die Auferstehung der Natur nach dem langen Winter. Das Feuer soll den Winter endgültig »zum Schmelzen bringen«. Auch für die Kirche gehört ein Feuer zur Osternacht. Das Licht symbolisiert Christus selbst (»Ich bin das Licht der Welt«). Die meisten Osterfeuer werden am Sonnabend mit Einbruch der Dunkelheit angezündet.

 

In manchen Gegenden wie in der Einbecker Kernstadt ist aber auch ein Feuer am Ostersonntag verbreitet. Steht das Osterfeuer in Brand, soll der weithin sichtbare Schein des Feuers Glück für alle bringen, die ihn erblicken, heißt es.

 

Quelle: Text / Einbecker Morgenpost - Bild / M. Vespermann

 

 

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